Der Wurzerhof in Osttirol ist ein landschaftliches Ensemble, das aus einem Einhof und mehreren Nebengebäuden wie Waschküche/Selche, Kapelle, Getreide- und Sägemühle besteht. Das Ensemble liegt abgeschieden im Winkeltal bei Ausservillgraten.

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Erstmals erwähnt wurde der Hof bereits im Jahre 1433, er kann also auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurückblicken, er ist ein lebendiges Stück Vergangenheit in der Gegenwart. Wurde das Anwesen früher als Vollerwerbsbetrieb mit hofeigener Mühle, Schmiede, Backofen, Säge und Tischlerei geführt, ist es heute ein von der Familie Leiter, Elena, Veronika und Sepp, mit viel Liebe geführtes Unternehmen.

Auf dem Wurzerhof waren seinerzeit 20 – 30 Handwerker beschäftigt. Die Arbeitsgeräte, welche sie als Forstleute, Zimmerer, Schuster oder Tischler brauchten, fertigten sie selbst an. Im Untergeschoss des Hauptgebäudes hat Familie Leiter mit tatkräftiger Hilfe des Heimatpflegevereins Villgraten ein feines Museum mit einer kleinen Schmiede, Esse, einem Backofen und einer Werkstätte mit einer Vielzahl von Arbeitsgeräten und traditionellen Handwerksgegenständen aus der Region eingerichtet.

Gebäude mehrmals zerstört und wieder aufgebaut.

Das Hauptgebäude und die Kapelle wurden nach der Zerstörung durch ein Hochwasser 1882 wiederaufgebaut. Seitdem hat sich das Erscheinungsbild kaum geändert.

1867 wurde die Getreidemühle nach einem Hochwasser wieder als Dreifachmühle errichtet. 1952 – wiederum bei einem Hochwasser – wurden alle Mühlenräder weggerissen. 1955 wurde dann die Mühle elektrifiziert. Im Jahre 2000 wurde die Mühle restauriert.

Die Sägemühle, die im Jahre 1876 erbaut wurde, liegt direkt am Winkeltalbach. Nach dem Hochwasser 1952, bei dem die Antriebsräder weggerissen wurden, wurde die Säge elektrifiziert. Zwei Holzknechte arbeiteten damals beinahe rund um die Uhr im Sägewerk. Die dort geschnittenen Bretter wurden mit den Pferden bis nach Venedig gebracht.

Einzigartiges Gebäudeensemble steht unter Denkmalschutz

Die ehemalige „Kuchl“ (mundartliche Bezeichnung für Wirtschaftsraum) mit Waschvorrichtung und einer Selche (mundartliche Bezeichnung für einen Räucherschrank) zeigt einen Blick zurück in alte Zeiten.

Seit 2001 steht das Ensemble mit Hauptgebäude, Kapelle, Museum, Säge- und Getreidemühle, Waschhütte und Schmiede unter Denkmalschutz.

Die Besucher und Besucherinnen erwartet am Wurzerhof alpenländische Geschichte und Kultur.

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