Das sogenannte Klaubaufgehen ist in Matrei eine große Sache – die das ganze Dorf mitnimmt und auch für Urlauber zum unvergesslichen Erlebnis wird.

Mit viel Einsatz und handwerklichem Geschick hat die Familie Oberschneider aus Matrei in Osttirol den sogenannten „Bäckenstadl“ für einen Museumsbetrieb adaptiert und das historische Gebäude im Ortszentrum zur Ausstellungsplattform und zur Bühne für eine Darstellung eines alten Brauchtums aus der Region gemacht.

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Nicht nur für Gäste der Tauerngemeinde, sondern auch für Einheimische wird in den Museumsräumen ein zentraler Osttiroler Brauch vorgestellt. Ein sogenannter Klaubauf ist ein furchteinflößender Geselle mit markanter Maske auf dem Kopf, mit Fellen bekleidet und einem Glockengeläut, das für viel Lärm sorgt.

Das Klaubaufgehen ist ein altes, vorchristliches Ritual, dessen Sinn darin bestand, durch Lärm, Masken und lautes Gehabe böse Geister und Dämonen von den bewohnten Häusern und Plätzen fernzuhalten.

Die katholische Kirche konnte diesen fest verwurzelten Brauch nicht völlig verbieten, sondern verschob diese Rauhnächte auf den Anfang Dezember und gab den Heiligen Nikolaus als christliches Symbol dazu, um die heidnischen Aspekte etwas einzuhegen. Aber trotzdem: die Klaubauf-Tage sind auch heute noch ein wildes Spektakel geblieben! Klaubauf ist in Matrei eine große Sache – die das ganze Dorf mitnimmt und auch für Urlauber zum unvergesslichen Erlebnis wird.

In der Dauerausstellung des 2016 eröffneten Museums wird anhand von vielen Exponaten das Brauchtum von seinen Ursprüngen bis in die Gegenwart dargestellt. Gezeigt werden mehr als 100 verschiedene Larven aus verschiedenen Epochen und von praktisch allen namhaften Schnitzern der Region, dazu viele Hintergrundinfos, Skizzen und Fotos. In der Dauerausstellung werden neben den Larven auch das Gewand und die Glocken, die auf dem Rücken getragen werden, ausgestellt.

Ziel des Klaubauf Museums ist es, zum einen als Basis für Wissen und Information zu dienen, zum anderen bildet es eine konkrete Bühne zum praktischen Austausch mit der Gegenwart und der Belebung eines alten Brauchtums. Darüber hinaus soll es aber auch die Vorfreude auf die Klaubauftage im Dezember befeuern.

Denn wie heißt es auf gut Matreierisch:

Mitn Ausläuten auf dem Rauterplotz hent de Klaubauftoge goa.
Olle gfreien sich schun afs nächste Joah.

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