Zunächst im Besitz der Herren von Lechsgemünd, wurde Schloss Lengberg im 13. Jahrhundert an Erzbischof Eberhard von Salzburg verkauft. Erst 1916 wurde Schloss Lengberg dem Land Tirol zugesprochen. Heute wird die Burg als Ausbildungszentrum für soziale Jugendarbeit genutzt.

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Etwas oberhalb von Nikolsdorf wacht das mächtige Schloss Lengberg. Es soll in einer kleineren Form schon im 11. Jahrhundert unter dem Geschlecht der Eppensteiner existiert haben. Entweder durch Kauf oder Erbe kam die Anlage – ebenso wie die Burg Rabenstein im Virgental – in den Besitz der Herren von Lechsgemünd, einem alten schwäbischen Adelsgeschlecht, das seinen Stammsitz an der Mündung des Lech in die Donau hatte. Im 13. Jahrhundert wurden die beiden Burgen von derselben Besitzerfamilie an Erzbischof Eberhard von Salzburg verkauft.

Romanischer Bau mit 2,20 Meter dicker Ringmauer

Baugeschichtlich betrachtet handelt es sich bei der damaligen Burg um einen trapezförmigen, romanischen Bau, bestehend aus einem zweistöckigen Palas mit einer 2,20 Meter dicken Ringmauer. Der Erzbischof behielt das Schloss bis zum Einmarsch Napoleons im Jahr 1805 als das Gebiet zu Kärnten kam. Erst 1916 wurde Schloss Lengberg dem Land Tirol zugesprochen. Heute wird die Burg als Ausbildungszentrum für soziale Jugendarbeit genutzt.

Spielkarten, Münzen und mittelalterliche Unterwäsche

Im Rahmen einer Renovierung im Jahr 2008, entdeckte man zahlreiche Münzen, Spielkarten, Geräte aus verschiedenen Materialien, Gläser, Importkeramik, Kleidung und Taschen, Waffenteile, Wachstafeln, Lederschuhe, Schriftstücke auf Papier, eine Einhandflöte sowie Büstenhalter, Unterwäsche und eine Unterhose. Alle Kleinfunde werden auf die Zeit zwischen 14. und 18. Jahrhundert n. Chr. datiert.

Von besonderem wissenschaftlichen Interesse sind dabei die Textilien. Der gesamte Textilfund besteht aus insgesamt  mehr als 2.700 einzelnen Stoff-Fragmenten. Eine erste Durchsicht des Materials ergab eine Fülle unterschiedlicher Textilformen, darunter etliche fast vollständig erhaltene Kleidungsstücke sowie Fragmente leinener Innenfutter mit spärlichen Resten der ehemaligen Wollkleider.

Der wissenschaftliche Wert liegt vor allem darin, dass äußerst wenige und kaum vollständig erhaltende Textilstücke vorhanden sind, die Rückschlüsse auf mittelalterliche Kleidung zulassen würden. Um so spektakulärer sind daher die gut erhaltenen Funde aus Schloss Lengberg.

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