Die Lienzer Klause wurde von den Bischöfen von Brixen 1240 als Verteidigungswall gegen die Grafen von Görz erbaut. Auch später, als die Lienzer Klause längst im Besitz der Habsburger war, kam es an dieser Stelle immer wieder zu bewaffneten Konflikten. Am bekanntesten ist wohl die Schlacht der Tiroler Freiheitskämpfer gegen napoleonische Truppen. Der Maler Albin Egger-Lienz hat eine Szene dieser Schlacht in seinem Bild „Das Kreuz“ verewigt.
Beitrag anhören (KI-generiert)
Wenige Kilometer westlich von Lienz liegen der Weiler Burgfrieden sowie die an einer alten Handels- und Postroute gelegene Lienzer Klause. Einst trafen hier die Herrschaftsgebiete der Grafen von Görz und der Bischöfe von Brixen aufeinander, weshalb es an der Lienzer Klause regelmäßig zu bewaffneten Konflikten kam.
Die Lienzer Klause wurde von den Bischöfen von Brixen 1240 als Verteidigungswall gegen die Grafen von Görz gebaut. Man kann sich gut vorstellen, dass die Grafen von Görz, deren Machtzentrum in Lienz nur wenige Kilometer von dieser Anlage entfernt lag, davon nur mäßig begeistert waren. Sie verbündeten sich also schließlich mit den Grafen von Tirol sowie den Herzögen von Andechs-Meranien. Gemeinsam gelang es ihnen die Klause mittels Waffengewalt einzunehmen. Nach dem Aussterben der Görzer ging Osttirol ins Habsburgerreich über. Als in den 1760er Jahren eine neue Straße weiter unten im Tal gebaut wurde, verloren die alte, hohe Poststraße und mit ihr auch die Klause an Bedeutung.
Nachdem Kaiser Joseph II. im Jahre 1782 die Auflassung aller Festungen (außer Kufstein) angeordnet hatte, verfiel die Burg, bis sie schließlich von zwei Bauern aus der Umgebung gekauft wurde.
Gefechtsszene in Bild von Albin Egger-Lienz verewigt.
Bis zur Bewährungsprobe der Lienzer Klause sollten noch einige Jahre ins Land ziehen. Als im Spätsommer 1809 napoleonische Truppen unter dem Kommando von General Rusca aus östlicher Richtung einmarschierten, wurden eben diese von aufständischen Tiroler Landesverteidigern an der Lienzer Klause abgewehrt. Albin Egger-Lienz verewigte dieses Gefecht vom 8. August 1809 in seinem berühmten Bild „Das Kreuz“, welches auf Schloss Bruck zu sehen ist.
Karl Tritscher, ein Student aus Freiburg im Breisgau, nahm an der Seite der Tiroler an dem Gefecht teil und schreibt in seinem Tagebuch über den Schützenkommandanten Hauger:
„Da reißt er das Kruzifix von der Wand und, es emporhaltend, ruft er ihnen zu: ‚Wer ein echter Christ, wer ein braver Tiroler ist, der folge mir nach zur Verteidigung unserer heiligen Religion, zur Verteidigung des Vaterlandes.‘ […] Sie erheben sich begeistert, ergreifen die Waffen und folgen jauchzend dem mutigen Jüngling.“
In unmittelbarer Nähe der Lienzer Klause befindet sich heute eine Gedenksäule, die an dieses Gefecht erinnert.
Im Jahr 1959 begann man, die Lienzer Klause Schritt für Schritt zu sanieren. 2002 stürzte der obere Turm ein. Der Prozess des Erhaltens und Sanierens zog sich bis ins Jahr 2011. Heute befindet sich in der Klause ein kurzer Themenweg mit Informationen zur Entwicklungsgeschichte der Anlage. Die Burganlage steht unter Denkmalschutz. Der Verein Lienzer Klause bemüht sich um die Instandhaltung dieses wertvollen Kulturdenkmals.
Unweit der Lienzer Klause befindet sich die älteste Lourdeskapelle Osttirols. die zum Innehalten und Verweilen einlädt.
Adresse
Burgfrieden 6, 9909 Leisach
Kontaktdetails
Gabi Huber
Tel. +43 (0) 6763030050
E-Mail: lienzer.klause@gmx.at
Freigelände jederzeit zugänglich. Führungen auf Anfrage unter lienzer.klause@gmx.at
Frei
Verein Lienzer Klause