Erbaut wurde die Liebburg ab dem Jahr 1601 durch die Brüder Siegmund und Christoph von Wolkenstein-Rodenegg, einem zu dieser Zeit einflussreichen Tiroler Adelsgeschlecht. Das repräsentative Gebäude diente ihnen nicht nur als Residenz, sondern auch als Symbol ihrer Macht und ihres Wohlstands.

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Die Liebburg liegt direkt am belebten Hauptplatz von Lienz, umgeben von Cafés, Geschäften und historischen Fassaden. Sie ist ein beliebtes Fotomotiv und wird – besonders zur Weihnachtszeit – eindrucksvoll in Szene gesetzt: Dann verwandelt sich die Fassade in einen überdimensionalen Adventkalender, der Gäste aus nah und fern begeistert.

Von der Adelresidenz zum Rathaus

Nach dem Aussterben der Linie Wolkenstein-Rodenegg wechselte die Liebburg mehrmals den Besitzer. Seit dem 19. Jahrhundert ist sie im Besitz der Stadt Lienz und dient seitdem als Rathaus. Dennoch blieb der historische Charakter des Baus weitgehend erhalten, und die Funktion als „Zentrum der Macht“ besteht auf zeitgemäße Weise fort.

Architektur und Besonderheiten

Die Liebburg wurde im Stil der Spätrenaissance erbaut, zeigt aber in ihrer heutigen Form deutliche Züge des süddeutsch-italienisch geprägten Barocks, der sich im Laufe des 17. Jahrhunderts in Tirol verbreitete.

Der Außenbau ist ein mächtiger Kubus mit vier Geschoßen. Die seitlichen Zwiebeltürme stechen besonders ins Auge. Unter den Dachansätzen ist ein umlaufender doppelter Zackenfries zu sehen. Weitere Schmuckelemente sind die Putzrahmungen der Fenster sowie das aufwändig gestaltete Rundbogenportal mit dem steinernen Wolkensteinwappen.

Im Zuge der Umgestaltung der Liebburg zum Rathaus (1985–1988), unter Leitung des Architekten Dieter Tuscher, wurde das Gebäude umfassend saniert: Die barocken Fassadenfarben in Grau und Weiß wurden wiederhergestellt, die Zwiebelhauben auf den Türmen erneuert, das Renaissance-Portal mit dem Wolkenstein-Wappen restauriert sowie moderne Infrastruktur (Aufzug, barrierefreie Zugänge) eingebaut. Für diese vorbildliche Denkmalpflege und adaptierte Weiternutzung erhielt die Stadt Lienz 1991 den Europa Nostra-Preis – eine der renommiertesten Auszeichnungen für Projekte im Bereich Kulturerbe in Europa.

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