Anlässlich des Internationalen Museumstags luden die Osttiroler Museen vom 8. bis 12. Mai zu besonderen Aktivitäten ein. Mit den Osttiroler Museumstagen, die bereits zum dritten Mal stattgefunden haben, wurde ein kräftiges Zeichen für Vielfalt, Gemeinschaft und kulturelle Teilhabe gesetzt.

 

„Mit den Museumstagen haben sich wieder die Türen zu Wissen, Kreativität und Geschichte geöffnet. Wir haben gezeigt, wie bunt die Osttiroler Kulturlandschaft ist. Ob groß oder klein ist ganz egal, jedes Museum hat mit exklusiven Programmen regionaltypische Inhalte präsentiert und vermtitelt. Auf so viel kulturelle Vielfalt können wir alle stolz sein“, freut sich Kulturspur-Obmann Peter Leiter.

Fotografie, Keramiken und Figurengruppen

Offiziell eröffnet wurden die Museumstage 2024 mit einer Werkschau des Fotografen Ando Fuchs im Kinomuseum Sillian. Es sind bestimmte Momente, Sekundenbruchteile, in denen er sich entscheidet, den Auslöser zu drücken. Den Ausschlag geben der Ausdruck, Mimik und Gestik sowie die Umgebung, in der sich die Menschen befinden.

Weiters gab es zwei Sonderausstellungen in Lienz. Das Museum Schloss Bruck zeigte in der Liebburg Werke der Osttiroler Künstlerin Margarethe Oberdorfer. Ihre Keramiken und Figurengruppen erzählen von der Vertreibung der Protestanten aus dem Defereggental 1684/85. Martin Kofler vom Tiroler Photoarchiv (TAP) hat die Sonderausstellung „Die Isel – Unser Lebensraum in der Stadt. Lienz damals und heute im Lichtbild“ kuratiert, die er im Stadt:Labor Lienz zeigt.

Naturwissenschaftliche Akzente

Naturwissenschaftliche Akzente setzten Vannis Vogelwelt mit einer Sonderführung durch das Vogelmuseum in Oberdrauburg, das Glocknerhaus Kals mit einer Sonderführung durch die Mineraliensammlung und Burg Heinfels, wo Kinder von 7 – 12 Jahre mit Kräuterfee Maria auf die Suche nach heimischen Kräutern gingen.

(Kunst-)geschichtliche Details in Osttirol

Am neuen Standort des Osttiroler Bildungshauses, das auch in diesem Jahr wieder Kooperationspartner der Osttiroler Kulturspur ist, enthüllte Textilforscherin Beatrix Nutz Neues und Spektakuläres über vier Kopfbedeckungen, die in der Wolkensteiner Gruft in der Pfarrkirche St. Andrä entdeckt wurden. Wer sich für die Details der „Sixtinischen Kapelle Osttirols“, also der Wallfahrtkirche Maria Schnee in Virgen interessierte, hatte im Rahmen einer Sonderführung mit Elisa de Gaetani Gelegenheit dazu. Geschichtsinteressierte erfuhren in einem Vortrag des Historikers Curti Covi auf Burg Heinfels, was das Cadore seit alters her mit dem Hochpustertal verbindet.

Berg und Pilgern

Im Kammerlanderhof in Thurn las Peter Stan aus seinem Werk „Bettgeschichten einmal anders“, und skizzierte dabei seine persönlichen Erlebnisse als Altenpfleger. Berge im weiteren Sinn spielten auch bei einer Frühjahrswanderung mit Edi Unterberger eine Rolle. Der Bergwanderführer und Pilgerbegleiter führte die Teilnehmer*innen ausgehend von Lavant ein Stück auf dem Pilgerweg „Hoch & Heilig“.

Den Schlusspunkt der Osttiroler Museumstage setzte das Museum Aguntum mit einem Familiensonntag. Dabei tauchen die kleinen und großen Besucher*innen in die Römerzeit ein und bastelten unter fachkundiger Anleitung Theatermasken.

„Die Osttiroler Museen sind Orte der Begegnung, der Wissensvermittlung und Kreativität. Und sie sind auch Orte, wo Besucher*innen darauf vertrauen können, dass Inhalte überprüft und stichhaltig sind. Wir freuen uns auf alle Menschen, die die Osttiroler Museumstage zum Staunen und Entdecken der heimischen Kulturschätze genutzt haben. Und im Idealfall wiederkommen“, so Kulturspur-Geschäftsführer Christof Schett.