Jahrelang war die Burgruine Walchenstein in der Gemeinde Iselsberg-Stronach von Bäumen und Büschen versteckt. Seit dem Sturmtief „Vaja“ im Herbst 2018, das viele Bäume wie Zündhölzer hinweggefegt hat, ist sie wieder weithin sichtbar. Sie gilt wegen ihrer bergseitigen Lage zurecht als einer der schönsten Plätze um das Panorama der „Unholden“, wie die Lienzer Dolomiten einst im Volksmund genannt wurden, zu genießen.

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Auf einem sonnseitig gelegenen Hang nordöstlich von Lienz liegt die Gemeinde Iselsberg Stronach. Dort schreibt sich gefühlt mindestens jede zweite Familie „Wallensteiner“. Dieser Familienname bezieht sich auf die alte Burgruine Walchenstein, die im Ortsteil Stronach liegt. Lange war sie dem Verfall preisgegeben. In den letzten Jahren haben sich deren (private) Besitzer (Familie Anton Walder, vulgo Außerwallensteiner) verstärkt um die Instandsetzung der Anlage bemüht.

Wer entlang des gut markierten Römerwegs von Gödnach in Richtung Stronach wandert, kommt direkt an der Burgruine vorbei. Die Belohnung für den Aufstieg ist ein herrlicher Panoramablick auf die Lienzer Dolomiten sowie über den Lienzer Talboden bis ins Pustertal und Iseltal hinein.

Strategisch günstige Lage am Iselsbergpass

Die Burganlage wurde 1274 von den Görzer Grafen als Teil des Befestigungsringes um Schloss Bruck (Lienz) errichtet. In den Kriegswirren des 13. und 15. Jahrhunderts fiel der Burg Walchenstein die Aufgabe zu, den Iselsbergpass zu versperren.

Der Name Walchenstein geht wahrscheinlich auf einen friulanischen Dienstmann und dessen Nachkommen zurück, die im Auftrag der Görzer Grafen die Burg bewohnten. Denn im volkstümlichen Sprachgebrauch werden unsere südlichen Nachbarn, die Romanen (also heute die Italiener) als Walsche oder Welsche bezeichnet.

So wie viele andere Burgen in Osttirol verlor auch Burg Walchenstein an militärischer Bedeutung, und wurde im Lauf der Jahrhunderte an verschiedene Besitzer verkauft.

Die vorhandenen und im Jahr 1997/1998 gesicherten Mauern sind Teil des ehemaligen Mauerrings um die Burg, und für die Öffentlichkeit zugänglich.

Iselsberger*innen wollen „ihre Burg“ beleben

Die Innenanlage der Burg wurde von den Besitzern vor einigen Jahren gesichert, gerodet, teilweise eingeebnet und bepflanzt. Weiters wurde vom Tourismusverband Osttirol eine Aussichtsplattform errichtet. Burgherr Toni Walder berichtet, dass die instandgesetzte Burgruine von vielen Menschen als sogenannter „Kraftplatz“ betrachtet wird. Immer wieder würden Menschen dort meditieren oder Yogaeinheiten praktizieren. Er selbst ist oft im Morgengrauen in seiner Burgruine um zu beobachten, wie das Tageslicht anbricht und der Lienzer Talboden erwacht.

Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass die Burgruine dann und wann mit kleinen Veranstaltungen bespielt wird, etwa mit sogenannten Picknick-Konzerten der örtlichen Musikkapelle. Die Gäste sitzen im Gras, Kinder werden geschminkt, es gibt Brezen und Getränke, die Musik spielt, und alle zusammen genießen den schönen Ausblick sowie die besondere Atmosphäre.

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