Theaterwagen Porcia – „Die Wirtin“ v. Peter Turrini
Es ist immer ein besonderes Erlebnis, ein kleines Fest, wenn der Theaterwagen Porcia vorfährt. Wenn sich – wie von Zauberhand bewegt – die Rampe öffnet und eine Schauspieltruppe zum Vorschein kommt. Immer anders, immer neu.
Wer ist dieses Weib Mirandolina? Eine Traumfrau, die auf der Klaviatur der männlichen Gefühlsskala hinauf- und hinunterspielt, denn sie kennt das männliche Geschlecht. Sie ist eine Wirtin, wie man sie sich nur vorstellen kann: unabhängig und frei im Denken und Handeln, gastfreundlich aber nicht unterwürfig, geschäftstüchtig aber nicht geldgierig. Die Raritätensammlung an Männern, die sich um sie scharen wie die Motten ums Licht, ist exemplarisch. Jeder ein Kabinettstück für sich. Der Marchese, der die Frau und zugleich ihr Geld will. Der falsche Baron, der die Frau und dadurch Status will. Der Cavaliere Rippafratta, der scheinbar nichts will, schon gar nicht von einer Frau, die er als Spezies an sich verachten möchte. Und der Kellner Fabrizio, der witzig und gewitzt ist. Dann gibt es noch zwei, nein oder ist es eine, Schauspielerin oder Schauspielerinnen, die Frauen formieren sich, sie halten letztlich zusammen und es wird ein amüsanter Reigen durch das Brettspiel der Liebe mit dem Namen: Mensch, verliebe dich nicht!
€ 10
Foto: Ensemble Porcia