Mit Laterne und Hellebarde. Nächtlicher Streifzug durch Obertilliach
Mit Laterne und Hellebarde. Nachtwächter Josef Lugger streift mit uns durch das nächtliche Obertilliach.
Anschließend Spezialführung und Abendbrot im Kutschen- und Heimatmuseum Obertilliach
In Obertilliach dreht der letzte österreichische Nachtwächter seine Runden. Das ist ungewöhnlich, denn wer benötigt in Zeiten modernster Technik noch einen Wächter, der zur Nachtstunde durch das Dorf streift? Mit dem beginnenden 20. Jahrhundert war der Beruf des Nachtwächters eigentlich verschwunden. In Obertilliach hat man das alte „Handwerk“ wiederbelebt, wenn auch heute zu touristischen Zwecken. Josef Lugger, den landauf, landab alle „Jolly“ nennen, erzählt dabei von früher. Wie die nahe beieinander stehenden Häuser und die im Zickzack verlaufenden Gassen durch diese spezielle Bauweise einst gut vor äußeren Gefahren und Überfällen räuberischer Banden geschützt war. Gleichzeitig war das Haufendorf dadurch anfällig für Brände, die in Windeseile alles mühevoll Geschaffene vernichten konnten.
Das Leben war in jenen Zeiten hart, karg und wenig freudvoll. Ein Streifzug mit Nachtwächter „Jolly“ ruft uns dies ins Bewusstsein. Der nächtliche Rundgang endet im Kutschen- und Heimatmuseum Obertilliach beim gemeinsamen „Abendbrot“. Museumsleiter Gernot Vinatzer beantwortet zu den verschiedenen Objekten im Museum und eröffnet die Möglichkeit eines geselligen Austauschs unter kulturaffinen Menschen.